Wieso Kämpfe verbinden?

Care-Krise, Klimakrise, Ölkrise oder Lohnkrise; die verschiedenen Krisen in unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft haben einen systemischen Zusammenhang. Die Kämpfe gegen diese Krisen werden gegen dieselbe Ursache der Krise geführt: Das kapitalistische Wirtschaftssystem mit seiner Profitlogik, welches die unbegrenzte Ausbeutung von Mensch und Umwelt erzwingt. Es scheint daher nur konsequent, den Kampf gegen die Wurzel der Krisen vereint zu führen. Der Widerstand gegen die Krisen nimmt im Konkreten jedoch verschiedene Formen an und entsteht sowohl spontan als auch in unterschiedlichen Intensitätsgraden. Aufgrunddessen ist es herausfordernd, die theoretisch vorgedachten und praktisch erlebbaren Zusammenhänge in gemeinsamen Aktionen abzubilden. Doch nur wenn es uns gelingt, uns sinnvoll und in ganzer Stärke gegenseitig zu unterstützen, ist eine lebenswerte Zukunft möglich. Die Perspektiven sind da, die Momente sind da, wir müssen sie nur gemeinsam ergreifen.

Die Machthaber:innen, die dieses System erhalten, sind organisiert. Dies sehen wir jedes Jahr in der Schweiz ganz konkret am WEF, bei dem die reichsten Firmen und Regierungschefs ihren nächsten Fokuspunkt besprechen. Um da entgegenzuhalten, müssen auch wir uns organisieren und unsere Kämpfe vereint führen. In einem ersten Schritt bedeutet das, sich intensiver mit grundsätzlichen Fragen in verschiedenen Bereichen unseres Lebens zu befassen, wie beispielsweise “Wofür arbeite ich? Ist meine Arbeit sinnvoll?”, und uns in unserem Umfeld zu organisieren. Das alleine reicht jedoch nicht aus: Wir müssen die verschiedenen Dinge dann auch sinnvoll und strategisch bedacht zusammenbringen. Der Strike for Future ist somit auch als Gefäss zu verstehen, in welchem wir uns austauschen können, wie eine strategisch sinnvolle Zusammenarbeit im Sinne einer Antwort auf das herrschende System aussehen kann.

Der nächste Aktionstag des Strike for Future am 9. April steht daher unter der gemeinsamen politischen Forderung einer Reduktion der Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn. Die Arbeitszeitreduktion bringt aus verschiedenen Perspektiven klare Vorteile und ermöglicht uns auch persönlich mehr Raum für Organisierung. Gehen wir am 9. April alle zusammen auf die Strasse und treten wir in der Vorbereitung und Nachbereitung des Aktionstags in den Diskurs, wie es weiterhin möglich ist, unsere Kämpfe sinnvoll zu vereinen und gemeinsam gen vorne und gen lebenswerte Zukunft zu streben.

À propos de cette contribution

  • écrit par Jane Doe
  • 27.3.22
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